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Sozialhilfe

Die Sozialhilfe wird von den Kommunen finanziert und ausgezahlt. Die staatliche Sozialbehörde (Socialstyrelse) legt hierbei für alle Kommunen geltende Mindeststandards fest. Diese werden in der Praxis aus naheliegenden Gründen seitens der Kommunen nicht "übererfüllt". Im Gegensatz zu Deutschland ist eine Grundvoraussetzung für den Erhalt von Sozialhilfe, dass man dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Wer dies nicht tut, weil er zum Beispiel chronisch krank ist, bekommt von der Försäkringskassa anderweitig Geld. Die Regelleistung, also der Betrag für einen 1-Person.Haushalt, liegt bei monatlich 3.680 SEK, also cirka 391 € plus Wohnkosten (die Staffelungen für Lebenspartner und Kinder entsprechen in etwa den deutschen). Beim derzeitigen Wechselkurs sind das 27 € über dem deutschen Regelsatz. Praktisch ist das aber weit weniger, weil Lebensmittel und Kleidung - gerade im unteren Preissegment - wesentlich teurer als in Deutschland sind. Außerdem gibt es keine Ermäßigungen für Sozialhilfeempfänger (also weder im ÖPNV oder irgendwo anders), zahnmedizinisch bekommt man nur Notbehandlungen finanziert. "Aufstocker" bekommen die Hilfe nur bis zum Regelsatz, es gibt keine Hinzuverdienstmöglichkeit. Wer länger als drei Monate auf dieses Geld angewiesen ist, muss, so vorhanden, Stuga und Auto verkaufen, den Erlös daraus verbrauchen und kann sich dann wieder beim Amt melden. Man darf überhaupt über keinerlei finanzielle Reserven verfügen, wenn man Sozialhilfe in Anspruch nehmen will. Schlecht hinsichtlich der Altersversorgung, vor allem wenn man bedenkt, dass es kein obligatorisches ALG 1 gibt und nichts, was dem ALG 2 entsprechen würde. Interessant zu wissen, wenn in Deutschland Hartz-IV-Kritiker vom Sozialstaat Schweden reden ...